Welchen Bodenbelag sollte man in welcher Situation wählen?
Der wohl am meiste genutzte Bereich in unseren Häusern und Wohnungen ist nicht selten der, der am häufigsten falsch geplant wird: Fußböden müssen eine Menge aushalten. Schwere Möbel, hohe Absätze, Verschmutzungen durch heruntergefallene Flüssigkeiten und vieles mehr belastet sie Tag für Tag. Deshalb ist es wichtig, sich für einen Bodenbelag zu entscheiden, der den Anforderungen des jeweiligen Raums entspricht. Fliesen, Parkett, Teppich, PVC, Laminat, Beton oder auch Korkboden – die Möglichkeiten sind heutzutage vielfältig und bieten nahezu unbegrenzte Gestaltungsmöglichkeiten. Wir zeigen, welchen Boden Sie am besten für welchen Raum wählen – und welche Eigenschaften die einzelnen Arten aufweisen.
Stets unter hoher Belastung: Der Fußboden im Badezimmer und in der Küche
Fußbodenbeläge in Badezimmern müssen ganz besonderen Belastungen darstellen. Denn in diesen Räumen herrscht einerseits oft eine hohe Luftfeuchtigkeit, andererseits bilden sich auf dem Boden häufig Pfützen. Dies muss ein Boden aushalten können – er darf weder gegen Wasser noch gegen die Behandlung mit chemischen Putzmitteln empfindlich sein. Wichtig ist darüber hinaus, dass der Boden eine möglichst geringe Rutschgefahr bietet. Deshalb entscheiden sich die meisten Menschen für Fliesen als Bodenbelag im Badezimmer. Hier ist es von Vorteil, wenn diese eine leichte Struktur aufweisen, denn auf glatten Oberflächen rutscht man schneller aus. Allerdings gibt es inzwischen ebenso spezielle Holzböden, die sich explizit für die Verlegung in Feuchträumen eignen. Dabei kommt es vor allem auf eine Versiegelung an, denn das Wasser darf in keinem Fall in Fugen eindringen. In keinem Fall sollte man im Badezimmer normalen Laminat oder unversiegelte Böden verlegen. Hier kann es im schlimmsten Fall passieren, dass die Feuchtigkeit durch die Fugen in den Untergrund eindringt, den Boden aufquellen lässt und sogar Schimmel bilden kann.
Dasselbe gilt für die Küche: Der Boden sollte sowohl robust als auch möglichst leicht zu reinigen sein. Hier geht öfter mal etwas daneben und es landen Essensreste oder Flüssigkeiten auf dem Boden, die man einfach abwischen können sollte. Fliesen oder pflegeleichter Laminat sind für diesen Bereich eine ideale Wahl: Alles, was dann nötig ist, ist den Raum feucht zu wischen und schon ist alles wieder sauber.
Welcher Boden passt ins Schlafzimmer?
Im Gegensatz zu Räumen mit besonderen Anforderungen, wie der Küche und dem Badezimmer, kommt es in Schlaf- und Wohnzimmern weniger auf Funktionalität und mehr auf Design und Komfort an. Für das Schlafzimmer gibt es für die meisten Menschen kaum etwas Gemütlicheres als einen kuscheligen Teppichboden. Barfuß auf ihm zu laufen fühlt sich besonders gut an, darüber hinaus schluckt er hervorragend Lärm und verleiht jedem Raum eine warme Atmosphäre.
Ebenso beliebt sind sowohl in Schlaf- als auch in Wohnzimmern Holzböden wie Laminat, Dielen oder Parkett. Diese sind in den unterschiedlichsten Farben und Strukturen erhältlich und lassen sich somit an jeden Einrichtungsstil anpassen. Wenn Kinder im Haushalt leben, sind Teppichböden grundsätzlich eine gute Wahl für Wohnräume – einerseits wegen der Geräuschdämmung, andererseits aufgrund des geringeren Verletzungsrisikos. Dennoch sollte nicht vergessen werden, dass Teppichböden in hellen Farben sehr schmutzempfindlich sind und regelmäßig gereinigt werden müssen.
Die Frage, ob man sich lieber für Parkett oder Laminat entscheiden sollte, muss jeder individuell für sich beantworten. Fest steht, dass Laminat sicherlich die günstigere Variante ist, während Parkett hochpreisiger, dafür aber auch sehr luxuriös ist. Seine edle Optik ist einzigartig und verleiht jedem Raum einen Hauch von Eleganz. Dennoch gibt es inzwischen Laminatböden, die genauso hochwertig aussehen und sich in Maserungen und Farben zeigen, die wie echtes Holz wirken.
Auch für Kinderzimmer gibt es passende Bodenbeläge
In einem Kinderzimmer kommt es primär auf Robustheit an: Hier sollte der Boden einiges aushalten können, denn in diesem Raum wird viel gespielt, getobt und es fällt öfters mal ein Spielzeug herunter. Empfindliches Parkett hat hier wenig verloren und würde sich schnell abnutzen. Eine bessere Wahl sind kurzflorige Teppiche oder auch kratzfester Laminat. Sehr beliebt ist darüber hinaus Korkboden, da dieser ein reines Naturprodukt ist, hervorragend Wärme speichern kann und für ein angenehmes Raumklima sorgt.
Auch im Eingangsbereich ist Robustheit gefragt
Für den Flur und den Eingangsbereich bietet es sich an, einen Boden zu wählen, der gegenüber Schmutz und Feuchtigkeit robust genug ist. Sicherlich sieht ein edler Teppich gut aus, allerdings wird es häufiger passieren, dass man den Boden mit nassen und schmutzigen Straßenschuhen betritt. Hier würde jeder Teppichboden nach kurzer Zeit abgenutzt und fleckig aussehen. Besser ist daher, einen trittfesten und einfach zu reinigenden Bodenbelag zu wählen, wie einen Fliesen-, Beton- oder Steingutboden.
Fazit: Der Bodenbelag sollte sorgfältig ausgewählt werden
Ganz egal, für welche Art von Bodenbelag man sich auch entscheidet – das Wichtigste ist, diesen entsprechend der Funktion des jeweiligen Raumes auszuwählen. Auf diese Weise erhält man einen Untergrund, der zu den speziellen Anforderungen passt und langfristig eine gute Wahl ist. Es lohnt sich in jedem Fall, direkt in einen hochwertigen und robusten Bodenbelag zu investieren – denn meist verlegt man diesen für mehrere Jahrzehnte.