Läusebefall beim Kind – praktische Tipps zum Vorbeugen
Ansteckung vermeiden – Was schützt vor Kopfläusen?
Jeden Tag stecken sich in Deutschland hunderte bis tausende Menschen mit Kopfläusen an. So schnell wie Erkältungsviren verbreiten sich die flinken Krabbeltiere in Kindergarten oder der Schule. Vielleicht hattet ihr selbst schon einmal Läuse und könnt euch noch an den unangenehmen Juckreiz erinnern? Wo leben die lästigen Läuse? Wie wird man sie wieder los? Und lässt sich einem erneuten Befall mit Läusen bei Kindern sogar vorbeugen?
Wo halten sich die Läuse auf?
Die hierzulande verbreitete Läuseart, die Kopfläuse, haben sich auf der Kopfhaut des Menschen häuslich eingerichtet. Da sie zum Überleben mehrmals täglich eine Blutmahlzeit benötigen, halten sich die Läuse in der Nähe des Nackens oder an den Schläfen auf, da hier die Haut besonders dünn ist. Nach spätestens 55 Stunden ohne Blut würde die Kopflaus absterben. Die an den Haaren festgeklebten Eier der Läuse, die Nissen, finden auf deinem Kopf wegen seiner Wohlfühltemperatur von 28-30 Grad die perfekte Kinderstube. Lediglich von ausgewachsenen Läusen geht deswegen eine Ansteckungsgefahr von Mensch zu Mensch aus.
- Gut zu wissen: Kopfläuse haben sich als Wirt den Menschen ausgesucht und besiedeln nur die menschliche Kopfhaut und Haare.
Ansteckung mit Läusen: die Nähe macht‘s
Weder die Baby-Larven noch die ausgewachsenen Läuse besitzen Flügel oder Springbeine, wie ein Grashüpfer. Ihre Beine sind mit sechs starken Klammereinrichtungen versehen, mit denen sie sich an den Haaren festkrallen. Eine Ansteckung mit Läusen kann deswegen nicht über große Distanzen hinweg stattfinden und erfolgt meist von Kopf-zu-Kopf.
- Nähe ist entscheidend: Tuscheln, Kuscheln und vertrautes Spielen in Kindergarten und Schule sind Situationen mit großer Ansteckungsgefahr.
Dabei sind die Läuse nicht wählerisch und besiedeln jeden Haartyp und jede Haarfarbe. Lediglich bei sehr kurzem Haar unter zwei Zentimetern haben die Läuse Probleme, ausreichend Halt für ihre Nissen zu finden. Eine passive Ansteckung über Mützen oder Kuscheltiere ist sehr unwahrscheinlich, da die Läuse nur kurze Zeit ohne Blut überleben können.
Was hilft bei Läusen?
Da Läuse einen unangenehmen Juckreiz verursachen und im Extremfall sogar zu geschwollenen Lymphknoten führen können, solltest du sofort nach dem Entdecken des Befalls eine Kombi-Behandlung starten. Kinder unter 12 Jahren erhalten ein anerkanntes Läusemittel auf Anordnung des Arztes kostenfrei.
- Schritt 1: Behandlung mit einem anerkannten Läusemittel. Hierbei gibt es die Auswahl zwischen einem Mittel, welches die Nissen und Läuse physikalisch erstickt und Präparaten, die die Plagegeister chemisch vergiften.
- Schritt 2: Nasses Auskämmen: Um zu überprüfen, in welchem Stadium des Befalls sich dein Kopf befindet und um Nissen zu entfernen, sollte das Haar regelmäßig mit einem Nissenkamm gekämmt werden.
Alternative Methoden wie Saunabesuche oder Föhnen der Haare erzielen nicht den gewünschten Erfolg. Vielmehr kann zu starke Hitze an der Kopfhaut zu Verletzungen führen.
Läusevorbeugung: Ansteckung vermeiden
Wer einmal eine Kombi-Läuse-Behandlung hinter sich gebracht hat, weiß, dass dies einiges an Geduld und Disziplin voraussetzt. Unterbrichst du die Behandlung beispielsweise vorzeitig, tummeln sich die Krabbeltiere weiter fröhlich in den Haaren. Deshalb stellt sich die Frage: Können geplagte Eltern ihre Kinder vor Läusen schützen und einem Befall vorbeugen?
Auf dem Markt werden einige Präventions-Sprays angeboten, die einen Befall verhindern soll. Allerdings gibt es derzeit keine verlässlichen Studien, die eine Wirksamkeit dieser prophylaktischen Mittel nachweisen konnten.
Erfolgreiche Maßnahmen zur Vorbeugung drehen sich vielmehr darum, eine Ansteckung zu verhindern. Diese Tipps schützen vorbeugend gegen Läuse:
- Zusammenbinden langer Haare zu einem Pferdeschwanz: So wird ein Klettern der Läuse von Kopf zu Kopf erschwert.
- Regelmäßige Kontrolle der Haare mit einem Nissenkamm: Da der charakteristische Juckreiz erst 4 Wochen nach der Ansteckung auftreten kann, kannst du so frühzeitig in die Behandlung einsteigen und vermeidest es, andere anzustecken.
- Kein Tausch von Kopfbedeckungen: Obwohl eine passive Ansteckung unwahrscheinlich ist, minimierst du das Risiko, wenn du deine Mütze nicht verleihst.
- Sensibilisieren des Kindes: kein Kind sollte auf Nähe verzichten müssen. Dennoch kann es helfen, bei einem nachgewiesenen Laus-Befall mit dem Kind über die möglichen Ansteckungswege zu sprechen.