„Alles steht Kopf“ – grandios, cool und einfach anders
Wie oft haben sich Eltern schon gefragt: Was um Himmels Willen geht nur in dem Kopf meines Kindes vor? In dem Animationsfilm „Alles steht Kopf“, der am 01. Oktober in deutschen Kinos startete, könnte ihnen tatsächlich eine brauchbare Antwort geliefert werden. Die knallbunte Disney-Pixar Produktion gewährt Kindern wie Erwachsenen einen liebenswerten und charmanten Eindruck hinter die Fassade eines heranwachsenden Mädchens, dessen Gefühle völlig aus dem Ruder zu laufen scheinen.
Eine visuelle Abenteuerreise sondergleichen
Ein Thema, wie es schwieriger und origineller nicht hätte nicht sein können, wurde in „Alles steht Kopf“ mit unglaublichem Wortwitz und einer hochgradig anmutenden Optik verarbeitet. Die Idee dafür kam von keinem geringeren als dem Regisseur Pete Docter, der bereits mit „Monster AG“ großartige Erfolge feiern durfte. Gemeinsam mit Ronnie del Carmen führte er Regie in „dem“ Animationsfilm mit dem Originaltitel „Inside out“, und kreierte damit einen Streifen, auf den die Filmwelt und Pixar-Fans schon lange gewartet haben: etwas vollkommen Neues und Gewagtes, statt der letzten relativ risikoarmen Sequels. Der Animationsfilm ist die erste wirkliche Originalstory, die Pixar seit dem Zusammenschluss mit Disney im Jahre 2006 herausbringt. Und es hat sich gelohnt, denn der Erfolg scheint bereits vorprogrammiert: „Alles steht Kopf“ hat sicher das Potential für einen absoluten Kassenschlager.
Gefühle als Protagonisten
Wie setzt man Fantasie und Gefühle in Bilder um, die beim Zuschauen Kinder wie auch Erwachsene abholen und mit auf die Reise nehmen? Docter und den Coautoren LaFauve und Cooley gelingt diese Gratwanderung beeindruckend einfach. In ihrer Kreativität personifizierten sie die Gefühle Freude, Wut, Kummer sowie Angst und Ekel. Gemeinsam steuern diese in einer Schaltzentrale die Gefühle des elfjährigen Mädchens Riley Anderson. Da kann es schon einmal zu Turbulenzen kommen. Die Haupthandlung als solches spielt sich hinter den Kulissen ab, also im Gemüt der Kleinen. Mit unglaublichem Witz und dennoch tiefgründiger Sensibilität gelingt es den Filmemachern, das Chaos der Gefühle, Charaktereigenschaften, Erinnerungen und Emotionen einer Heranwachsenden zu verbildlichen. Die Elfjährige ist an sich ein fröhliches Mädchen, dessen Eltern mit ihr von Minnesota nach San Francisco umziehen. Kaum angekommen, beginnen auch schon die Probleme. Während die Eltern im Umzugsstress ihr nur wenig Aufmerksamkeit zuteilwerden lassen, startet die Schule auch nicht nach Plan. Selbst im Eishockeyteam will sich die Freude nicht so richtig einstellen. Kein Wunder, wurden doch Freude und Kummer aufgrund des Chaos der Emotionen versehentlich aus der Kommandozentrale geschleudert und müssen sich erst ihren abenteuerlichen Weg zurück mühsam erobern.
Fazit: Ein Meisterwerk des Animationsfilms, mit dem Pixar neue Standards setzt. Der Film ist clever und durchdacht, originell und mit so viel Fingerspitzengefühl versehen, dass Kinder wie Erwachsene ihre wahre Freude daran haben werden. Der nächste Familienausflug führt mit den Kindern ins Kino, keine Frage!