Erste Warnsignale für Drogen bei Kindern
Eltern möchten am liebsten ihr Kind ein Leben lang vor negativen Einflüssen beschützen. Doch die Wahrheit ist: Kinder sind in ihrer Welt ständig von Drogen umgeben. Damit besteht immer ein Gefährdungspotential für den eigenen Nachwuchs. Ein Patentrezept gegen eine Abhängigkeit existiert schlicht weg nicht. Das Problem der Suchtmittel zieht sich dabei durch alle Gesellschaftsschichten. Woran erkenne ich als Elternteil, dass mein Kind womöglich Drogen konsumiert?
Der Unterschied zwischen Gebrauch, Missbrauch und Abhängigkeit
Cannabis, Spice, Kokain, Pilze oder Extasy und Chrystal Meth – Drogen gibt es viele und die Übersicht zu behalten, ist für unerfahrene Eltern nur schwer zu bewerkstelligen. Einen Überblick über Drogenarten bietet nicht zuletzt das Internet. Häufig unterlaufen Eltern der fälschlichen Annahme, Cannabis würde beispielsweise „die“ Einstiegsdroge für Kinder und Jugendliche sein. Zu oft wird die Gefahr, die von legalen Drogen wie Zigaretten, Medikamenten und Alkohol ausgeht, stark unterschätzt. Ein Kind, das ein Mal einen Joint geraucht hat, ist nicht automatisch süchtig. Doch es besteht ein deutliches Zeichen, dass entweder das Dazugehörigkeitsgefühl zu einer Gruppe, negative Gefühle wie Wut und Traurigkeit oder aber seelische Probleme die Entscheidung beeinflusst haben, zum Cannabis zu greifen.
Andauernde Verhaltensänderung ist ein Warnsignal
Das Auf und Ab der Gefühle eines Kindes sind eine echte Herausforderung für Eltern und Kind. Sie gehören zum Heranwachsen dazu. Doch Verhaltensweisen, die langanhaltend und intensiv sind, sollten Eltern achtsam werden lassen. Obwohl das Kind ein guter Schüler ist, sacken womöglich unerwartet die Schulnoten des Nachwuchses ab, und zwar nicht nur in einem, sondern in allen Fächern. Das Kind zeigt kein Interesse mehr an der Schule. Vergesslichkeit prägt seinen Alltag. Dabei spielen die liebgewonnen Freunde plötzlich keine Rolle mehr. Möglicherweise treten sogar neue, weniger seriöse, Freunde in dessen Leben. Hobbys und Personen, die dem Sohn oder der Tochter früher wichtig waren, geraten in den Hintergrund. So wird beispielsweise kein Sportverein mehr besucht oder das Musikinstrument bleibt links liegen.
Äußerliche und Seelische Anzeichen für Drogen
Chronisch müde schleppt sich das Kind durch den Alltag. Andererseits leidet es unter Schlaflosigkeit oder gar Infektionen. Anfänglich unscheinbare Indizien wie Appetitlosigkeit oder aber Übelkeit könnten unter Umständen weniger auffällig auf einen Drogenkonsum hinweisen, wie etwa rote blutunterlaufene Augen, Händezittern, Schweißausbrüche oder ständiges Nasenbluten. Außerdem werden Eltern aufmerksam, sobald sich der Charakter ihres Kindes deutlich verändert. Mitunter steht es plötzlich vielen Dingen gleichgültig gegenüber oder entwickelt unerwartet Ängste oder Aggressionen. Sobald das Kind ständig auf Geldsuche ist, sollten Eltern handeln.
Das offene Gespräch wirkt mehr als strikte Verbote
Hegen Eltern den Verdacht, ihr Nachwuchs ist in den Kontakt mit Drogen gekommen, haben Schuldzuweisungen noch zu keinem Erfolg geführt. Das offene Gespräch mit dem Kind ohne Vorwürfe ist vielleicht schwer, verhindert jedoch, dass sich das Kind gänzlich zurückzieht. Suchtberatungsstellen oder der Sozialarbeiter in der Schule bzw. der Arzt des Vertrauens helfen Eltern in der schweren Situation und geben wertvolle Tipps für den Umgang mit dem eigenen Kind bei möglichen Drogenproblemen. Denn dieses Thema ist eine echte Belastung für alle Angehörigen.
Fazit: Nicht jede Verhaltensänderung ist automatisch ein Indiz für den Drogenkonsum des Kindes. Andauernde Veränderungen im Verhalten, dem Charakter oder der Gesundheit sind jedoch ein Warnzeichen für Eltern, genauer hinzuschauen.