Franckepark
Berlin
Ein kleiner Ausflug in die Geschichte
Berlins: Im 19. Jahrhundert war der Handel mit Tropenhölzern und
Elfenbein besonders lukrativ. Dies machte sich der Baumschulenbesitzer
und Händler für allerlei exotische Pflanzen, Theodor Francke,
zu Nutze. Die großzügigen Gewinne aus seinem Geschäft
nutzte er schließlich, um seiner Leidenschaft - den seltenen und
wunderschönen Gewächsen - ein Denkmal zu setzen. So entstand
der Theodor-Francke-Park oder kurz Franckepark, der den Bezirk Tempelhof
um eine botanische Attraktion reicher macht. Im Jahr 1875 wurde er nach
den Plänen des Meisters von Jonathan Kaehler umgesetzt. Noch heute
spüren Besucher die romantische Atmosphäre der Anlage, spazieren
unter uraltem Baumbestand und genießen ein einzigartiges Stück
Grün, welches so seit über hundert Jahren besteht. In den 20er
Jahren gab es zwar eine radikale Umgestaltung, wichtige Elemente wie
alte Gewächse und die einzigartige Atmosphäre aber blieben
unverändert. Besonders Kinder dürfte die Parkerweiterung freuen,
denn schließlich gehört jetzt auch ein Wildtiergehege zum
Areal.
Einer der schönsten und mitunter wenig beachteten Parks der Stadt
besticht durch wunderschön angelegte Bereiche wie Rosengarten, Springbrunnen
und Skulpturen ebenso wie durch pures Naturerlebnis. Das Abenteuer beginnt
mitten am Bahnhof Tempelhof - nur ein paar Schritte und einige Häusergassen
weiter, und man befindet sich mitten im Franckepark. Großzügige
Wiesen bieten zu jeder Jahreszeit reichlich Freizeitmöglichkeiten
- Toben und Spielen im Sommer, im Winter verwandelt sich der Hang neben
dem Rosengarten zum Rodelhang. Überhaupt, Berge und Hügel
gibt es in diesem Park mehr als anderswo in Berlin. Nicht umsonst wurde
bei der Umgestaltung eine der tiefsten Senken der Stadt integriert. Wer
noch mehr Action sucht, wird auf dem Bolzplatz oder auf einem der Spielplätze
im Park fündig.
Ein Highlight für Groß und Klein gleichermaßen ist das
weitläufige Wildtierareal mit eigenem kleinen Tümpel. Kinder
lieben es, das Damwild stundenlang zu beobachten - am schönsten
geht dies von einer der versteckten, idyllisch eingerahmten Aussichtsplattformen.
Doch auch wer auf Tuchfühlung gehen möchte, kann sein Glück
versuchen: Das ein oder andere Reh lässt sich gern zu einer Fütterung
aus der Hand ans Gatter locken. Doch aufgepasst: Nicht alles, was Menschen
schmeckt, ist auch für Wildtiere geeignet. Verbotene Lebensmittel
sind am Gehege ausgewiesen.
Übrigens: Für ältere Kinder und Erwachsene ideal ist der sonntägliche
Rundgang durch den Franckepark. Hier lernt man noch das ein oder andere interessante
Detail über die romantische Anlage und seine Geschichte. Schließlich
heißt es nicht umsonst: "Man sieht nur, was man weiß"...
Anschrift: Albrechtstraße
/ Theodor-Francke-Straße, 12099 Berlin-Tempelhof / Schöneberg
Öffnungszeiten: Inzwischen frei zugänglich;
Führungen Sonntags um 14, 17 und 19 Uhr, Treffpunkt vorm Rathaus
Tempelhof
Preise: Kein Eintritt
Website: Franckepark